Mit dem Einmarsch der Franzosen im März 1798 änderten sich Titel und Ämterbezeichnungen, in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht blieb alles beim alten. Durch die hohen Requisitionskosten geriet die Gemeinde in eine Notlage, der sie mit einem Grundsteuerbezug und Landverkäufen zu wehren suchte. In dieser schwierigen Situation forderten die Nachbarn Buchs und Rohr die politisch-rechtliche Abtrennung von Suhr. Der neu geschaffene Kanton Aargau entsprach dem Gesuch: Am 30. Januar 1810 begann die Selbständigkeit der neuen Gemeinden.

Im 19. Jh. waren es vor allem die Textilunternehmen, die vielen Arbeitern in neugegründeten Fabriken Verdienst boten (z.B. Baumwoll- und Seidenweberei, Tricotage, Elastic- und Putzfädenherstellung, Textilreinigung und Textildruck). Am Ende des 19. und im 20. Jh. erhielt auch die Metall- und Maschinenindustrie einige Unternehmungen. Neben diesen zum Teil noch heute ortsansässigen Betrieben und den zahlreichen Unternehmen in der Stadt Aarau bieten Grossunternehmen wie die Aargauische Zentralmolkerei, die Verteilzentrale Migros Aare und das seit den zwanziger Jahren in Suhr ansässige Einrichtungshaus Möbel Pfister eine sehr grosse Zahl an Arbeitsplätzen. 1850 zählte Suhr rund 1400 Einwohner. Innert hundert Jahren war die Bevölkerung um mehr als das Doppelte gewachsen.
Altes Bauernhaus